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Kurs 644A
25./26.09.2026
Träume in der Psychotherapie
Prof. Dr. Lutz Wittmann, Berlin

Inhalt:
Als verändertem Bewusstseinszustand ist dem Phänomen Traum von vielen Thera-pieschulen besonderes Interesse entgegengebracht worden. Aktuelle Traumtheo-rien messen dem Träumen häufig eine adaptive Funktion bei. So gehen Prof. Dr. Moser und Kolleginnen (Moser & von Zeppelin 1999; Moser & Hortig 2019) davon aus, dass die Betrachtung formaler Aspekte des erzählten Traums Rückschlüsse auf die Affektregulationsfähigkeit des Träumers betreffend des im Traum bearbeiteten Themas erlaubt. Mit dem Zurich Dream Process Coding System (ZDPCS) haben sie eine Methode zur Trauminhaltsanalyse vorgelegt, die sowohl wissenschaftliche For-schung als auch die Entwicklung klinischer Hypothesen ermöglicht. Das ZDPCS un-terscheidet sich dabei insb. dadurch von anderen Systemen der Trauminhaltsanaly-se, dass es nicht statisch Elemente zählt, sondern die dynamische Entwicklung des Traumgeschehens von Segment zu Segment beschreibt.
Nach einer Einführung in einige Grundlagen der empirischen Traumforschung wer-den das ZDPCS und die zugrundeliegende Traumtheorie vorgestellt. Im Folgenden wird das wissenschaftliche Potential des Systems veranschaulicht, etwa in der Cha-rakterisierung posttraumatischer Albträume (Wittmann et al., 2022) oder in der Un-terscheidung von Träumen von Patienten mit hohem bzw. niedrigem Persönlich-keitsstrukturniveau (Kempe et al. 2024a/b). Der Schwerpunkt des Workshops besteht dann in der Einübung einer intuitiven Anwendung des Codiersystems für Träume, die in der Therapie berichtet werden. Dies erfolgt anfangs anhand von Fallmaterial des Dozenten, danach anhand von Traumberichten aus Therapien der Teilnehmer.

Methoden:
Vortrag, Diskussion ,Übungen in Groß- und Kleingruppen

Ziel:
Vertiefende Kenntnisse bei der Deutung von Träumen


Literatur

Kempe, S., Köpp, W., Blomert, E., & Wittmann, L. (2024a). Low levels of personality functioning are associated with affect dysregulation in dreams. International Journal of Dream Research, 17(1), 60-67. https://doi.org/10.11588/ijodr.2024.1.102039

Kempe, S., Köpp, W., & Wittmann, L. (2024b). Personality Functioning Improvement during Psychotherapy Is Associated with an Enhanced Capacity for Affect Regulation in Dreams: A Preliminary Study. Brain Sciences, 14(5). https://doi.org/10.3390/brainsci14050489

Moser, U., & Hortig, V. (2019). Mikrowelt Traum: Affektregulierung und Reflexion. Brandes & Apsel.

Moser, U., & von Zeppelin, I. (1999). Der geträumte Traum. Wie Träume entstehen und sich verändern. Kohlhammer.

Wittmann, L., Kempe, S., Anstadt, T., Schredl, M., Protić, S., Höllmer, H. et al. (2022). Characterizing veterans’ dreams applying the Zurich dream process coding system. Dreaming, 32(4), 331-344. 10.1037/drm0000229




Kursgebühr: 410€



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